Die Chronik der Hildesheimer AIDS-Hilfe

Viele Pläne werden auch in diesem Jahr umgesetzt, manche müssen liegenbleiben oder "fallen ganz herunter". Die Arbeit steht und fällt nicht nur mit dem Ehrgeiz und der Kraft von Team und Vorstand, sondern vor allem mit dem Einsatz ehrenamtlicher HelferInnen, die nicht nur neue Ideen, neuen Schwung mitbringen, sondern auch "handfest zugreifen" können und verlässliche MitarbeiterInnen sind.
Schreiben auch Sie unsere Chronik mit: fragen Sie uns nach den Möglichkeiten des freiwilligen Engagements in der Hildesheimer AIDS-Hilfe!

to be continued

2020

Am 18. März muss die AIDS-Hilfe die erste in einer langen Reihe von Veranstaltungen absagen; die Schutzmaßnahmen wegen der Corona-Pandemie lassen ihre Fortbildung „HIV und Schwangerschaft“ für Gynäkolog*innen (zunächst) nicht zu. Bis Ende des Jahres sind auch sämtliche Aufklärungsveranstaltungen in Schulen und Jugendgruppen nicht mehr möglich. Dennoch gelingt es der AIDS-Hilfe unter Beachtung aller Schutzmaßnahmen wie z.B. der starken Reduzierung der Teilnehmerzahl einige Präventionsveranstaltungen zum HIV-Selbsttest und zum HIV-Schnelltest durchzuführen. Hier werden hauptsächlich Multiplikator*innen erreicht. Zusaätzlich erweitert sie ihr Beratungsangebot durch eine Online-Sprechstunde. Ab Mai 2020 bietet die AIDS-Hilfe den begleiteten Selbsttest an und im zweiten Halbjahr erwerben beide Mitarbeiterinnen das Zertifikat, selbst Schnelltests auf HIV und Syphilis per Blutentnahme durchführen zu können. Damit ersetzen sie das Angebot der AIDS- Beratung des Gesundheitsamtes.
Zum Welt AIDS Tag entwickelt die AIDS-Hilfe mit "Das ist amtlich!" ein Projekt im Rahmen der #wissenverdoppeln Kampagne der DAH. Es wird im kleinen Rahmen in einem Einkaufszentrum durchgeführt.

2019

Im Februar werden die Veranstaltungen zum Projekt "Queere Familien" mit dem Film "Close knit" im Thega-Filmpalast abgeschlossen. Die Universität Hildesheim, Fachrichtung Sozial- und Organisationspädagogik veröffentlicht die Ergebnisse des Forschungsprojekts in der Broschüre „Queere Familien. Gleichgeschlechtliche Paare mit Kind(ern). Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt. Regenbogenfamilien“.
Ebenfalls im Februar führt die AIDS-Hilfe zum zweiten Mal im Abstand von zwei Jahren eine Fortbildung „HIV im Praxisalltag“ für Zahnärzt*innen und zahnmedizinisches Personal durch.
Einen weiteren Schwerpunkt legt die AIDS-Hilfe auf die Antidiskriminierungsarbeit in Bezug auf Menschen mit HIV, indem sie sich u.a. mit der Kampagne U = U an die Allgemeinbevölkerung und an Multiplikator*innen wendet. In Zusammenarbeit mit PRO+ und der DAH verteilt sie Materialien, die über das nicht mehr vorhandene Ansteckungsrisiko bei erfolgreicher HIV-Therapie aufklären.
Mit einem eigenen Projekt zum Thema "Selbsttest" macht die Hildesheimer AIDS-Hilfe den HIV-Selbsttest bekannt und bewirbt ihn bei allen Präventionsveranstaltungen.
Mitte des Jahres bringt die AIDS-Hilfe eine Postkarte mit einem QR-Code heraus, der den Zugang zu ihren Aufklärungsfilmen für jugendliche Gehörlose vermittelt (Youtube „Was ist AIDS?“ und "Kondome?")

2018

Die landesweite Kampagne "Für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt" wird auch in Hildesheim umgesetzt. Gemeinsam mit den queeren Gruppen veranstaltet die AIDS-Hilfe eine queere Info-Night mit einer anschließenden Party "QUEERBEATz". Zwei weitere Partys folgen im gleichen Jahr. - Mit der Universität Hildesheim setzt die AIDS-Hilfe ein umfangreiches Projekt zu Regenbogenfamilien um: Dazu gehören ein Lehr-Forschungs-Projekt, zwei Fachtage "LGBTIQ in der Kinder- und Jugendhilfe", Theaterinszenierungen zu Biographien intersexueller Menschen und die Filmreihe "Queere Familien". - Der Stammtisch für schwule Männer in Alfeld wird von Queerbeet Hildesheim unterstützt und etabliert sich mit monatlichen Treffen. - Bei der Aktion "SVeN testet" können sich schwule und bisexuelle Männer kostenfrei auf HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen untersuchen lassen. - In der Präventionsarbeit mit Migrant*innen führt die AIDS-Hilfe mehrere Veranstaltungen mit jungen Erwachsenen und Multiplikator*innen durch. Viel beachteter Höhepunkt ist die interaktive Ausstellung "Only human – Lieben. Leben. Mensch sein.", die in Kooperation mit dem Caritasverband Hildesheim in einer Einkaufspassage durchgeführt wird. - Im Oktober werden HIV-Selbsttests in Deutschland zugelassen. Damit wird der Zugang zum Test weiter vereinfacht.

2017

Im Mai begeht die Hildesheimer AIDS-Hilfe ihr 30-jähriges Bestehen feierlich. In Interviews werden ausgewählte Frauen und Männer vorgestellt, die die Hildesheimer AIDS-Hilfe über viele Jahre unterstützen.
Im Herbst wendet sich die Universität an die AIDS-Hilfe mit einem Seminar zu Regenbogenfamilien, wo auch die LSBT-Jugendgruppe mit einbezogen werden sollte.
Bei weiteren Treffen wird ein gemeinsames Projekt entwickelt und zwar ein umfassendes Forschungsprojekt begleitet von öffentlichen Kulturveranstaltungen. Start soll im Frühjahr 2018 sein.
Die Arbeit mit geflüchteten jungen Menschen wird fortgesetzt; es werden diverse Präventionsveranstaltungen für Multiplikator*innen durchgeführt , die in der Flüchtlingsarbeit tätig sind.. Im Februar veranstaltet sie eine Fortbildung zum Thema "HIV im Praxisalltag" für Zahnärzt*innen und ihr zahnmedizinisches Personal. In Zusammenarbeit mit anderen AIDS-Hilfen arbeitet sie an einer landesweiten Ant-Stigma-Kampagne gegen die gesellschaftlcihe Ausgrenzung von HIV-Positiven. Ein Flyer für queere Flüchtlinge entsteht in Kooperation mit den schwul-lesbischen Gruppen in Hildesheim.

2016

Es gründet sich eine lesbischwule Jugendgruppe, der "LSBT Jugendtreff", der regelmäßig in den Räumen AIDS-Hilfe stattfindet. Die Gruppe etabliert sich erfolgreich. Im August beginnt mit mehreren Terminen die Aktion "SVeN kommt - SVeN testet". In Kooperation mit der Aids- und Sexualberatungsstelle im Gesundheitsamt wird der Test auf HIV und andere STI bei schwulen und bisexuellen Männern besonders beworben. - Dank der Spendenaktion "Hand in Hand in Niedersachsen" kann die Präventionsarbeit mit geflüchteten Menschen stark ausgebaut werden. Mit der Unterstützung von Dolmetschern führt die AIDS-Hilfe zahlreiche Aufklärungsveranstaltungen mit geflüchteten jungen Erwachsenen in Flüchtlingsunterkünften und in SPRINT Schulklassen durch. Im Flüchtlingsheim veranstaltet sie außerdem einen Percussionworkshop, begleitet von einem Waffeln Backen. Die BuFust-Stiftung spendet einen namhaften Betrag. Das Angebot der AIDS-Hilfe wird in Dari und Arabisch übersetzt und verbreitet. In der JVA wird eine "Medizinische Rundreise" zu HIV und Hepatitis für Bedienstete und Inhaftierte durchgeführt.

2015

Es gibt große Veränderungen in der HIV-Aufklärung: Das diagnostische Fenster verringert sich von 12 auf 6 Wochen. - Als Teil des Präventionsnetzwerks SVeN diskutiert die AIDS-Hilfe die PrEP (Prä-Expositions-Prophylaxe, eine vorbeugende Einnahme von HIV-Medikamenten). - Für diskordante Paare vermittelt die AIDS-Hilfe, dass eine erfolgreiche HIV-Therapie als Schutz vor einer Infektion genügt, so dass unter bestimmten Bedingungen auf das Kondom verzichtet werden kann.

Im April lernt die Nds. Sozialministerin Frau Rundt das Hildesheimer KondoMobil anlässlich einer Ausstellung persönlich kennen. - Seit dem Frühjahr ist die Hildesheimer AIDS-Hilfe auch über Facebook sichtbar. - Auf dem DÖAK im Juni gewinnt PRO+ mit seinem Kalender einen Posterpreis. Der Aufklärungsfilm für gehörlose Jugendliche wird ebenfalls präsentiert. - An dem selben Wochenende nimmt die AIDS-Hilfe am "Tag der Niedersachsen" teil, zu dem 320.000 Besucher*innen nach Hildesheim kommen. Zu diesem Anlass bringt sie das Faltblatt über Karl-Heinrich Ulrichs neu heraus (vgl. SFK Hildesheim 2002). Die NAH unterstützt durch gemeinsame Infogespräche mit Politiker*innen. - Im Herbst findet in Kooperation mit dem Gesundheitsamt die SVeN-Testkampagne statt. Zusammen mit dem SVeN-Koordinator wird die Gründung eines neuen LSBT-Jugendtreffs gefördert. - Im Bereich der Arbeit mit Migrant*innen veranstalten baobab und AIDS-Hilfe eine Infoparty in der Fußgängerzone. - Gegen Ende des Jahres werden mit den Betreiber*innen von Flüchtlingsunterkünften Kooperationen vereinbart

2014

Zu Beginn des Jahres erhält die AIDS-Hilfe den Erlös aus der Show "Stars der Travestie" in Alfeld. - Im Oktober wird in der Justizvollzugsanstalt die "Medizinsche Rundreise" der Deutschen Aids-Hilfe für Inhaftierte und Bedienstete durchgeführt. - Im Herbst gewinnt die AIDS-Hilfe mit Martina Weber ein neues Beiratsmitglied. - In 2014 finden vielfältige Aktionen in Zusammenarbeit mit dem Transkulturellen Präventionsnetzwerk "baobab - zusammensein" der NAH statt. Gemeinsam mit AFRIDE e.V., Hannover und dem Afrikanetzwerk Bremen e.V. bringen AIDS-Hilfe und "baobab" afrikanische Frauen, die in der HIV-Prävention ehrenamtlich arbeiten und (angehende) Sozialarbeiter*innen aus Hildesheim in einem Workshop "Transkulturelle Beratungsarbeit - Eine Herausforderung im deutschen Gesundheitssystem" zusammen. Die Bürgerstiftung Hildesheim würdigt die Kooperation mit "baobab" mit einem Integrationspreis. - Der Schwul-lesbische Citytreff in Hildesheim nimmt mit einem eigenen Wagen am Schützenumzug teil mit dem Motto "Sport war schon immer ein bisschen schwul...". Die Jugendgruppe "SchwuBiLe" feiert ihr vierjähriges Bestehen. - Am 5. September wird in Hannover unter der Schirmherrschaft der Niedersächsischen Sozialministerin Cornelia Rundt der "Tag des queeren Engagements" ausgerufen, und die Veranstalter SVeN und das QNN (Queeres Netzwerk Niedersachsen e.V.) verleihen die "Goldmarie - Der queere Preis für Fleiß". Auch in Hildesheim veranstaltet die AIDS-Hilfe eine Ehrung des queeren Engagements. - Im Oktober führt die AIDS-Hilfe in Kooperation mit der Aids- und Sexualberatungsstelle des Landkreises Hildesheim SVeN-Testwochen zum Schwerpunkt Syphilis durch.

2013

Die Zuschüsse der öffentlichen Hand bleiben auf dem Stand 2012. - Im März startet das landesweite Präventionsnetzwerk "SVeN - Schwule Vielfalt erregt Niedersachsen", woran auch die Hildesheimer AIDS-Hilfe beteiligt ist. Im Laufe des Jahres treten der Schwul-lesbische Citytreff in Hildesheim und die Jugendgruppe "SchwuBiLe" dem Netzwerk bei. "SVeN" wird in Hildesheim unter anderem auf der schwul-lesbischen Party "Xquisite" und in der Sendung "Queerbeet" bei Radio Tonkuhle vorgestellt. - Anfang Mai beteiligt sich die Hildesheimer AIDS-Hilfe in Zusammenarbeit mit der Aids- und Sexualberatungsstelle des Landkreises an den IWWIT-Testwochen der DAH, die sich speziell an Männer richten, die Sex mit Männern haben. - Um verstärkt Präsenz im Landkreis zu zeigen, führt die AIDS-Hilfe im September eine "Landpartie" durch, bei der die HändlerInnen und BesucherInnen auf den Wochenmärkten ein "Kuhtäschchen" mit Kondomen und Aufklärungsbroschüren überreicht bekommen. - Der Schwul-lesbische Citytreff fährt beim Schützenausmarsch mit; Motto: "Wir leben nicht mehr im Mittelalter!". Im Oktober feiert er sein 10-jähriges Jubiläum. Die AIDS-Hilfe ist mit einem Filmabend und einer Lesung dabei. - Der Kulturverein Wasserwerk e.V. hat sich aufgelöst und spendet sein Vereinsvermögen an die AIDS-Hilfe. - In Zusammenarbeit mit Radio Tonkuhle entsteht ein Spot für junge Erwachsene zum Thema Schutz vor HIV durch Kondome. Er wird ab dem Welt Aids Tag zwei Monate lang täglich gesendet.- Im November präsentiert die AIDS-Hilfe in Zusammenarbeit mit dem Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte (LBZH) ein Präventionsvideo zum Thema "Was ist HIV/Aids?" und "Wie benutze ich ein Kondom ?".

2012

Die AIDS-Hilfe kämpft mit den Folgen der Streichung der Gelder durch die Stadt Hildesheim: Das Hilfeangebot musste stark reduziert werden. Monatelang ist nur eine einzige Stelle besetzt; eine Vielzahl engagierter PraktikantInnen versucht, den laufenden Betrieb zu gewährleisten. - Im März werden auf dem HipHop Jam "Original Flava" in der Kulturfabrik. Löseke Graffiti-Bilder zu Gunsten der AIDS-Hilfe versteigert. - Für das Projekt "Aufklärungsmedium für Hörgeschädigte" wird ein Konzept erarbeitet. Zum 25jährigen Bestehen erinnert sich das Gründungsmitglied Dr. David Bjaoui in der HAZ an die Gründung der Hildesheimer AIDS-Hilfe. Die PINKSPOTS geben ein Benefizkonzert zur Jubiläumsfeier im LitteraNova.

2011

Die überschuldete Stadt kündigt im Mai die komplette Streichung ihrer Förderung ab 2012 an und beschließt diese Ende Oktober. Die Arbeit der AIDS-Hilfe wird geprägt von Protesten und verstärkter Lobbyarbeit sowie von der drohenden Entlassung eines Mitarbeiters. Die AIDS-Hilfe beteiligt sich an einem Riesenquilt der Stadt und veranstaltet im Herbst JugendFilmTage. Hildesheimer schwul-lesbische Gruppen verstärken ihr Netzwerk.

2010

Im Januar ist das Team mit einem neuen Mitarbeiter wieder komplett. - Durch die finanzielle Misere der Stadt alarmiert, protestiert der Arbeitskreis Sozialberatung am Hildesheimer Rathaus unter dem Motto "Das soziale Band darf nicht reißen!". - Im Mai wird eine Idee des Männerabends umgesetzt und in Kooperation mit der Volkshochschule ein Film- und Diskussionsabend zur Darstellung von Homosexualität im Film veranstaltet, "The Celluloid Closet". - An der Verbreitung unserer eigenen GagA-Kurzfilme arbeiten wir das ganze Jahr mit dem Erfolg, dass sie in verschiedenen Städten in Kinos und in Schulen und Jugendzentren gezeigt werden. - Es gibt verschiedene Neuheiten in diesem Jahr: Im Projekt Peer Group Training schulen wir Jugendliche gezielt zu Multiplikatoren. Beim Lernfest Hildesheim findet dank unserer musikalischen Praktikantin und dem ehrenamtlichen Engagement ihrer Freunde ein Auftritt der "Roten Schleifen" statt. Im Oktober führen wir zusammen mit der Aids-Beratung im Gesundheitsamt die iWWiT-Testwoche durch, speziell für Männer, die Sex mit Männern haben. Im Dezember präsentieren wir uns zusammen mit den anderen Mitgliedern der Niedersächsischen Aids-Hilfe e.V. drei Tage an einem Infostand im Niedersächsischen Landtag.

2009

Das Jahr beginnt mit der Ausstellung der Collagen von Jean Luc "Leben mit Aids, 80 Impressionen" über vier Wochen im Foyer des Kreishauses Hildesheim. Im Frühjahr verlassen zwei langjährige Hauptamtliche die Hildesheimer AIDS-Hilfe. Im Mai findet das Casting für das JugendFilmProjekt GagA Gemeinsam aktiv gegen AIDS statt, für das wir seit dem Welt AIDS Tag 2008 in ganz Niedersachsen Mitwirkende gesucht haben.
Im Februar gründen wir die AG Schulprävention und Sexualpädagogik, um unsere personellen Kapazitäten zu bündeln. Ab sofort arbeiten wir in der Aufklärung von Schulen gemeinsam: AIDS- und Sexualberatungsstelle des Landkreises Hildesheim, AWO Schwangerenberatungsstelle Alfeld, Donum Vitae und die Schwangerenberatungsstelle der Diakonie Bockenem.

Im Juni besucht Herr Ministerpräsident Christian Wulff die Hildesheimer AIDS-Hilfe anl. seiner Sommerreise. Mit großem Medienecho lernt er unsere Arbeit an sechs Stationen kennen und probiert auch das KondoMobil aus. Überregionale Erwähnung findet vor allem das Präventionsspiel "Barbie fragt..." und die Anwesenheit von Patsy Baker an der Station 6, die in Zusammenarbeit mit der Landesinitiative hin und wech gestaltet worden war. - Regionales Highlight in diesem Monat ist die Teilnahme vom Stammtisch Hildesheim am Schützenausmarsch unter dem Motto "It´s okay to be gay". Außerdem beginnt Ende Juni das 10tägige FilmCamp GagA in Wohldenberg. Im September sind zwei Filmspots aufführungsreif und werden in einer Preview im kleinen Kreis der Mitwirkenden gezeigt.
und dies: Im zweiten Halbjahr entsteht unser erstes mehrsprachiges Faltblatt, das in deutsch, englisch, französisch, türkisch, polnisch und russisch auf unser Angebot aufmerksam macht. Die Premiere der GagA-Filme "Im siebten Himmel" und "Irgendwas ist anders" findet am Welt AIDS Tag im Thega Filmpalast in Hildesheim statt. Nach einer feierlichen Eröffnung durch das Niedersächsische Sozialministerium wird das Programm nicht nur von Darstellern, Veranstaltern und Sponsoren, sondern auch von der Öffentlichkeit mit großem Beifall belohnt. -

2008

Durch die Einladung der BBS Alfeld sind wir bei allen Aufführungen ihres Musicals "Rent" mit einem Infostand vertreten. Im Juni hat das KondoMobil seine Jungfernfahrt in der Hildesheimer Innenstadt. Im Juli findet in Zusammenarbeit mit der Osnabrücker AIDS-Hilfe und dem Projekt Kinder und Aids in Niedersachsen eine 5tägige Familienfreizeit an der Ostsee statt. Im August leitet die Sozialministerin Frau Ross-Luttmann mit einer Auftaktveranstaltung "Lifeboat" unsere Infokampagne für gynäkologische Praxen ein. Den Auftakt haben die Niedersächsische Aids-Hilfe und die Hildesheimer AIDS-Hilfe gemeinsam organisiert und durchgeführt. In diesem Jahr veranstalten wir mehrere kleine Gruppenangebote für HIV-positive Frauen und Männer aus Hildesheim und Umgebung. Im Oktober wird der KondoMobil Fahrer in der neuen Sendung "Queebeet" von Radio Tonkuhle interviewt. Im Herbst passieren gleich zwei große Aktionen, beide als Projekt mit der Niedersächsischen Aids-Hilfe zusammen: Mit der Verteilung von 30.000 Kondomen in ganz Niedersachsen bewerben wir das JugendFilmProjekt GagA Gemeinsam aktiv gegen Aids . Hierfür hat Herr Ministerpräsident Christian Wulff die Schirmherrschaft übernommen und Claudia Leyder sorgt als Botschafterin für die Werbung bei den Hildesheim Invaders und beim OlympiaCamp. Und wir stellen für das zweite große Projekt, die Ausstellung von Jean Luc, die Kataloge "Leben mit Aids 80 Impressionen" her. Bei diesem Projekt, einer Ausstellung mit Handreichung für den Schulunterricht, haben wir auch die Unterstützung der Volkshochschule Hildesheim.

2007

Beim traditionellen Neujahrskegeln verabschiedet sich Rosa Wagner-Kröger nach sieben Jahren Vorstands- bzw. Beiratstätigkeit. Danke für deine Arbeit, Rosa! Parallel zur üblichen Arbeit laufen die Vorbereitungen für Veranstaltungen zum 20jährigen Bestehen der Hildesheimer AIDS-Hilfe e.V.
Zu seinem 15jährigen Bestehen führt der Internationale Chor Hildesheim am 20. Mai die Camina Burana zugunsten der AIDS-Hilfe auf.
Im Herbst wird der Aids Truck in Hildesheim zu Gast sein.

2006

Anfang des Jahres nehmen sich Beiratsmitglieder, eine weitere ehrenamtliche Mitarbeiterin und das Team der Hauptamtlichen ein Wochenende Zeit, um zusammen mit einem Profi zu Inhalten und Zielen der Hildesheimer AIDS-Hilfe zu arbeiten. Durch die Kürzung der Wochenarbeitszeit seit 2004 stehen die Fragen im Mittelpunkt, welche Aufgaben wir für unverzichtbar halten, ob wir diese noch alle bewältigen können und wie die einzelnen Tätigkeiten auf uns vier Teilzeitkräfte verteilt werden sollen. An selben Wochenende wird uns durch einen Einbruchdiebstahl erheblicher Schaden zugefügt.
Am 1.4. gibt ARCUS seine/ihre Abschieds-lesbischwule Party. Damit ist Hildesheim mal wieder um eine schwullesbische Gruppe ärmer. Durch den sogenannten Aids Truck von missio Aachen, der vier Wochen lang im Bistum Hildesheim unterwegs ist, ergibt sich ein neuer Kontakt zur Diözese. Wir werden den Truck im Herbst 2007 noch einmal nach Hildesheim holen und dann zusammen mit der Aids- und Sexualberatungsstelle des Landkreises Hildesheim eine mehrtägige Präventionsveranstaltung für alle Schulen anbieten.
Da nicht alle Beiratsmitglieder der AIDS-Hilfe für weitere zwei Jahre zur Verfügung stehen können, suchen wir engagierte Mitmenschen und finden zwei Männer, die gern bei der nächsten Mitgliederversammlung kandidieren wollen!

2005

Dieses Jahr ist das zweite nach der 6,9%igen Kürzung der Zuwendung durch das Land Niedersachsen. Es gelingt uns aber, weitere Förderung, vor allem bei Krankenkassen, einzuwerben. Alle MitarbeiterInnen bleiben erhalten, nur bei zweien wird über sieben Monate die wöchentliche Arbeitszeit um je 1 Stunde gekürzt. Im Juni wird die sogenannte Nacht der Solidarität des bundesweiten Aktionsbündnisses gegen Aids begangen: Der Kammerchor Hildesheim an St. Andreas trug durch wunderbaren Gesang zu einem würdigen Rahmen innerhalb der Kirche bei, während die Trommelgruppe „Vielleicht 10“ sehr einfühlsam die Stimmung für die Lichterschleife draußen vor der Kirche kreierte.
Ab November wird ein Teil unserer Räume stundenweise untermietet. Zum Ende des Jahres werden zum ersten Mal seelsorgerische Gespräche in der AIDS-Hilfe angeboten. Daraus ergeben sich zwar wenige, aber beständige Kontakte.
Highlight zum Welt Aids-Tag sind die JugendFilmTage in Zusammenarbeit mit der Aids- und Sexualberatungsstelle des Landkreises Hildesheim.

2004

In diesem Jahr passieren mehrere grundlegende Änderungen. Zum ersten Mal bewilligt das Land Niedersachsen wesentlich weniger Geld zur Bekämpfung und Verhütung von Aids als im Jahr davor. Grund sind die leeren Kassen des Landeshaushalts. In der Folge sparen wir an den Personalkosten, indem zwei Mitarbeiterinnen eine Stunde pro Woche weniger arbeiten. Ebenso wird weiterhin auf Tariferhöhungen verzichtet. Zum Glück sind die Zuschüsse von der Stadt und dem Landkreis nicht weniger geworden. Trotzdem erbitten wir zum ersten Mal seit dem Bestehen der AIDS-Hilfe um eine Spende, wenn wir in Schulklassen, Jugendgruppen und in Erwachsenengruppen über HIV, Aids und Hepatitis aufklären.
Im September beschlossen die Vereinsmitglieder eine Satzungsänderung: Die bisherige Geschäftsführerin Karin Cohrs wurde zum geschäftsführenden Vorstand ernannt, während die bisherigen Vorstandsmitglieder jetzt den Beirat bilden. Hier wurde die Fachkompetenz der Geschäftsführung anerkannt und deren Verantwortung gestärkt sowie die ehrenamtlichen Vorstandsmitglieder entlastet, ohne dass sie ihr Engagement aufgegeben hätten.

2003

Der "Kopf" des Schwulen Freundeskreises, Franz Karl Diestel, vorm. Hartmann, wird vom Land Niedersachsen mit einer Verdienstmedaille wegen vorbildlicher Verdienste um den Nächsten für sein Engagement in der niedersächsischen Schwulenbewegung ausgezeichnet.
Im Mai guckt die AIDS-Hilfe über ihren Tellerrand nach Südafrika; mit der Veranstaltung Aids im Dialog unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters Herrn Dr. Kumme unterstützt sie den Einsatz des Extremsportlers Joachim Franz im Kampf gegen Aids. Joachim Franz und Tom Staats kommen dafür nach Hildesheim und berichten vor zahlreichen Gästen über ihre Kampagne. Die AIDS-Hilfe bietet die Rote Schleife aus Perlen gegen Spende an, um damit dem südafrikanischen Aids-Projekt Masibambane zu helfen.
Schließlich begibt sich Joachim Franz ins Rathaus zu Herrn Dr. Kumme, wo er sich in das Goldene Buch der Stadt einträgt. Mitglieder des Radsportclubs Hildesheim begleiten Joachim Franz aus Hildesheim hinaus.

Ansonsten zwingt die finanzpolitische Entwicklung der öffentlichen Hand zu den ersten Einsparungen bei den Personalkosten. Noch können alle Aufgaben der AIDS-Hilfe erfüllt werden. Die drohenden Kürzungen der Landeszuwendung 2004 überschatten die tägliche Arbeit.

2002

In diesem Jahr wird die Hildesheimer AIDS-Hilfe 15 Jahre alt. Ein Anlass für den Rückblick auf 20 Jahre Aids, die Entwicklung der Krankheit und ihre Therapie, den Werdegang der Aids-Hilfe-Arbeit, die Befindlichkeit von HIV-Positiven und den Stand lesbischer und schwuler Emanzipation in Hildesheim.
Er findet Ausdruck in sechs öffentlichen Veranstaltungen von Mai bis September, u.a. eine Podiumsdiskussion "Aids im Wandel aus der Sicht von Betroffenen und Fachleuten" im Kreishaus. Die Veranstaltungsreihe "Schwule und Lesben l(i)eben in Hildesheim" des Schwulen Freundeskreises umfasst Vorträge, Diskussionen, Lesungen, die Ausstellung "Anders bewegt" in der Volkshochschule und gipfelt in der Enthüllung einer Gedenktafel, die zu Ehren von Karl Heinrich Ulrichs an der Fachhochschule für Rechtspflege angebracht wird. Im September zieht die AIDS-Hilfe in die Bernwardstraße 3 um.

In diesem Jahr unterstützt die Hildesheimer AIDS-Hilfe den Betrieb des Regenbogen-Cafés in der Infektionsambulanz der Medizinischen Hochschule Hannover.

Ein neues Arbeitsfeld wird erschlossen: Die AIDS-Hilfe erarbeitet ein Konzept für die Multiplikatorenschulung von MigrantInnen in Hildesheim.

Zum Welt Aids-Tag sammeln jetzt schon im dritten Mal Hildesheimer Politikerinnen und Politiker Spenden für die AIDS-Hilfe. Der Bosch-Blaupunkt-Werkchor veranstaltet ein Benefizkonzert in der Lambertikirche. Mitte Dezember gibt es seit langem wieder eine rege Beteiligung am "Positiven-Frühstück" im neuen Gruppenraum der AIDS-Hilfe.

2001

Die Strukturarbeit von Vorstand und Hauptamtlichen hat folgendes ergeben: Die AIDS-Hilfe will sowohl Beratungs- und Büroeinrichtung sein als auch Treffpunkt für HIV-positive Menschen und für schwullesbische Selbsthilfegruppen Der Umzug in ein größeres Büro wird beschlossen, damit dieses Selbstverständnis in angemessenen Räumlichkeiten umgesetzt werden kann.
Im Herbst wird ein zweiter Spritzenautomat am Marienfriedhof installiert. Er konnte mit Spenden der Apothekerschaft gekauft werden.

Im Laufe des Jahres gründen sich zwei neue schwullesbische Selbsthilfegruppen, ARCUS und Animated hedgehogs, die sich aus jungen Leuten zusammensetzen und von der AIDS-Hilfe unterstützt werden. ARCUS veranstaltet u.a. regelmäßig lesbischwule Parties in der Kulturfabrik Löseke. Sie tritt damit in die Fußstapfen der Gruppe Kraut & Rüben, die ihre Aktivitäten eingestellt hat.

Im Herbst führt das Projekt Kinder und Aids in Niedersachsen eine 5tägige Familienfreizeit durch für Familien, die von HIV und Aids betroffen sind.

Die besondere kulturelle Veranstaltung zum Welt Aids-Tag ist ein Rock-Benefizkonzert von The JINXS im Vier Linden

2000

Vorstand und Hauptamtliche setzen sich verstärkt mit den Ansprüchen und Zielen von Aids-Hilfe-Arbeit auseinander, damit der Verein mit gesellschaftlichen, medizinischen und finanzpolitischen Entwicklungen Schritt hält.

In diesem EXPO-Jahr begleitet die AIDS-Hilfe das sechswöchige internationale Youth Camp 2000 der Kirchen. Zum KulturPark der Kulturfabrik Löseke lässt sie "Das Rote Band der Liebe" malen und schreiben. Zum Welt Aids-Tag können hiesige Politiker dafür gewonnen werden, in der Fußgängerzone Spenden zu sammeln.

Im Frühjahr gründet sich die Selbsthilfegruppe Schwuler Freundeskreis Hildesheim, der regelmäßige Treffen mit Freizeitcharakter und zu gesellschaftspolitischen Themen durchführt.

Auch in diesem Jahr gibt es wieder viele Kooperationsveranstaltungen mit anderen Organisationen und Verbänden. So läuft u.a. die erfolgreiche Wanderausstellung der HI-V Preisträger-Plakate weiter, ein Tagesausflug für HIV-betroffene Familien wird realisiert und eine Podiumsdiskussion (Die Cazzo-Story) im Cup in Hannover veranstaltet.

Seit diesem Jahr ist die AIDS-Hilfe auch mit einer eigenen Homepage im Netz der Netze präsent.

1999

Die finanziellen Möglichkeiten des Vereins werden immer enger: trotz konstanter öffentlicher Förderung führen die steigenden Fixkosten sowie verminderte Spendeneinnahmen zu deutlichen Sparmaßnahmen.
Im Landesverband (NAH e.V.) startet eine Debatte um fachgerechte Bemessungskriterien für die Mittelvergabe, um niedersachsenweit auf Kürzungen der Landeszuwendungen vorbereitet zu sein.
Vorhandene Kooperationen werden in dem Jahr vertieft: AIDS-Hilfe, Drogenhilfe und die Aids-Beratung des Landkreises erarbeiten ein gemeinsames Konzept für einen zweiten Spritzenautomaten.
In der JVA wird auf Initiative der AIDS-Hilfe ein "Runder Tisch" installiert, an dem die AIDS-Hilfe, die Drogenhilfe, die Aids-Beratung und die JVA mit verschiedenen Abteilungen zum Thema "Möglichkeiten der Spritzenvergabe in Haft" und zur medizinischen Versorgung Inhaftierter sowie anderer akuter Themen eng zusammenarbeiten will.
Die BI-ings stellen im Frühjahr ihre Treffen ein. Die Gruppe "Kraut und Rüben" zieht aus dem Feministischen Zentrum (FeZ) aus, in dem sie seit September 1997 das schwul-lesbische Sonntags-Café angeboten hatte. Die SchLAGSahne überrascht Zeitungsinserenten, in dem sie vier Wochen lang auf Kontaktanzeigen schwuler und bisexueller Männer mit Infomaterial und diversen Give-aways antwortet.
Sowohl als Rosenmontags-"Umzug" als auch beim ersten "KulturPark" der Kulturfabrik Löseke erregen die KondoMEN (haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen in farbigen Kondomkostümen) mit ihrer Kondomverteilaktion Beifall aus der Bevölkerung.

Die AIDS-Hilfe entwirft eine Reiseinformation "Gute Reise...", die sie zusammen mit der Aids- und Sexualberatung des Landkreises produziert und in Reisebüros auslegt.

Das Projekt Kinder und Aids in Niedersachsen organisiert in Kooperation mit Klartext, Braunschweig, eine Familienfreizeit und den Besuch einer Eisrevue.
Die Wanderausstellung der Plakate des Wettbewerbs 1997 läuft weiter. Und: Endlich gibt es das HI-V-Kondom! 21 Tankstellen und vier öffentliche Einrichtungen präsentieren die Hildesheimer Kondome, die gegen Spende von 1,- DM angeboten werden.

Zum Welt-Aids-Tag veranstaltet das Klezmer-Ensemble Folk-Lore aus Kreiensen ein Benefizkonzert in der Bischofsmühle Hildesheim, und der Internationale Chor aus Hildesheim gibt am Welt Aids-Tag ein Benefizkonzert in der Jakobikirche.

1998

Die Kooperation mit der Drogenhilfe Hildesheim wird in den Bereichen Prävention und Betreuung erheblich intensiviert. Im Café Accept wird ein Wandhalter mit Infobroschüren und Postkarten der AIDS-Hilfe installiert.
Die SchLAGSahne startet einige Parkaktionen, die recht gut in der anonymen schwulen Szene ankommen. Die neu gegründete Gruppe "BI-ings" (bisexuelle Männer und Frauen) trifft sich in den Räumen der AIDS-Hilfe.

Das Projekt Kinder und Aids in Niedersachsen ist in der glücklichen Lage, aus dem Spendenaufkommen zwei Freizeiten für HIV-betroffene Familien durchführen zu können (Kooperation mit der Lazaruslegion, Hannover und Klartext c/o Aids-Hilfe Braunschweig). Die Gala "Gegen den Strom 2" in Hannover mit namhaften KünstlerInnen und PolitikerInnen zugunsten des Projektes ist ein voller Erfolg.

Im September findet die niedersachsenweite Positivenfreizeit "Gran Harzaria" in Goslar Hahnenklee statt. Die Freizeit wurde in Kooperation zwischen der AIDS-Hilfe, der AIDS-Hilfe Goslar und dem Projekt Kinder und Aids in Niedersachsen verwirklicht.

In Kooperation mit der Justizvollzugsanstalt wird eine zweite Fortbildung zum Thema "HIV/Hepatitis im Strafvollzug" in der JVA Hameln umgesetzt.

Das "HI-V"-Logo des Preisträgerplakates aus dem Vorjahreswettbewerb wird immer bekannter. Die Firma FritzeDesign hat die Idee, das Plakatmotiv für ein Hildesheimer Kondombriefchen zu verwenden. Die Suche nach Kooperationspartnern und finanzieller Unterstützung für dieses Projekt beginnt (und soll erst 1999 zum Erfolg führen.)

Im Oktober wird der erste Kondomautomat der Hildesheimer AIDS-Hilfe in einer öffentlichen Toilette installiert.

Highlight des Welt Aids-Tages ist eine Benefizveranstaltung im Stadttheater: Brigitte Litfin spricht über die Profanisierung von Aids durch die neuen Therapien, anschließend singen Mannomanie aus Braunschweig und Vox homana aus Hannover vor einem begeisterten Publikum, das sich mit zahlreichen Spenden für den Abend bedankt.

1997

Im Jubiläumsjahr der AIDS-HILFE gibt es mehrere personelle Veränderungen. Unter anderem kommen mit einem Wechsel der Geschäftsführerin und einem neuen Vorstand frische Ideen.
Neben der großen Benefizgala des Kinderprojekts "Gegen den Strom" wird für aktive MitarbeiterInnen eine Veranstaltungsreihe "Fit für den Infostand" durchgeführt.
Im Frühjahr entscheidet sich die Jury im Plakatwettbewerb von 1996: Sie verleiht unter 40 eingereichten Entwürfen den 1. Preis an Jan Richter und André Kleegräfe für ihr Plakat HI-V in Form eines Autokennzeichens. Aids-Beratung und AIDS-Hilfe lassen Plakate drucken und hängen sie in Stadt und Landkreis Hildesheim aus. Ab August schaltet die Hildesheimer Allgemeine Zeitung kostenlos Anzeigen mit dem Plakatmotiv und dem Beratungsangebot beider Einrichtungen. 20 Plakatentwürfe wandern zu einer Ausstellung vereint durch den Landkreis.
Auf dem Tummelplatz der Lüste in Hannover stellt sich die schwul-lesbische Gruppe "Kraut und Rüben" vor. In Zusammenarbeit mit "Kraut und Rüben" findet auch eine Lesung mit Detlev Meyer sowie die erste schwul-lesbische Party in der Kulturfabrik statt. Des weiteren hat sich die AIDS-Hilfe beim Jubiläum von amei's Buchecke und beim Selbsthilfetag in Alfeld beteiligt. Im Bereich JVA findet eine Fortbildung für Bedienstete statt, eine weitere für Berufsgruppen im Drogenbereich. Wrisbergholzen ist Schauplatz für das Benefiz Musik Open Air "Börde Böller". Und schließlich gibt es 1997 noch etwas zu feiern: 10 Jahre Hildesheimer AIDS-Hilfe! Grund genug für einen prächtigen Empfang im Rathaus.

1996

Im Anschluss an den Welt-Aids-Tag 1995 beginnt 1996 mit folgenden Aktionen:

  • Fotoausstellung des Sozialministeriums "Aids hat viele Gesichter"
  • Schwul-lesbische Benefizgala "Leidenschaft & andere Grausamkeiten"
  • Talkrunde zur Ausstellung
  • Lesung mit Markus Commercon, der kurze Zeit später verstirbt
  • Vorführung des Filmes "Blue" von Derek Jarman.

Nebenbei läuft die übliche Arbeit:
Schulaktionstage, PraktikantInnenanleitung, Begleitung und Anleitung von Ehrenamtlichen, KlientInnen-Betreuung, Arbeitskreise und spezielle Jugendprävention wie in dem SchülerInnen-Theaterstück "...und küsst Julia".
In Zusammenarbeit mit dem Fachhochschulbereich "Kommunikationsgestaltung" und der Aids-Beratungsstelle schreibt die AIDS-HILFE einen Plakatwettbewerb aus.
In der JVA finden drei große Veranstaltungen mit einer Akrobatikgruppe, einer Rock-Band und der Aktion "Haareschneiden", an der sich professionelle FriseurInnen beteiligen, statt. Im Laufe dieses Jahres wächst das Ansehen der AIDS-Hilfe und ihre Akzeptanz bei Inhaftierten und Bediensteten enorm.
Das Projekt Kinder und Aids in Niedersachsen organisiert zusammen mit der Kinderklinik der Medizinischen Hochschule Hannover (HIV-Kindersprechstunde) eine Familienfreizeit, die ein voller Erfolg ist.
Ein großes Highlight ist der "Safer Life Rave", der zum Welt-Aids-Tag in Kooperation mit der Kulturfabrik Löseke und der Drogenberatungsstelle Hannover durchgeführt wird.
Im übrigen prägt der Umzug in den Zingel 14 das Jahr. Leider ist damit der Verlust des Café SonderBar verbunden. Aus dieser Not heraus verselbständigt sich die schwul-lesbische Arbeit zunehmend und etabliert sich außerhalb der AIDS-Hilfe.

1995

1995 boomt der schwul-lesbische Bereich. Zusätzlich zu den engagierten SchLAGSahne-Leuten entsteht eine schwul-lesbische StudentInnengruppe. Diese Gruppe nennt sich "out and proud" und trifft sich regelmäßig in den Räumen der AIDS-Hilfe. Zum Welt-Aids-Tag 1994 findet eine Veranstaltungsreihe "Aids und Familie" statt, die mit den folgenden Veranstaltungen bis in das Jahr 1995 hineinreicht:

  • Mein Sohn/meine Tochter hat Aids...
  • Schwanger werden-an HIV denken!? HIV - positiv sein-schwanger sein!?
  • Keiner spielt mit mir! -Aids-betroffene Kinder und ihre Familien.

Die Präventionsarbeit in der Justizvollzugsanstalt wird auf- und ausgebaut. Es ergeben sich eine regelmäßige Gruppenarbeit und einzelne Großveranstaltungen in der JVA. Die Zusammenarbeit mit dem Vollzugspersonal verbessert sich erheblich. Ein erneuter Versuch zur Kooperation mit der Drogenberatungsstelle scheitert abermals. Dem gegenüber entstehen intensive Kontakte zur Drogenentzugsstation des Landeskrankenhauses, dem "Café Connection" in Hannover, zu der Polizei und zu substituierenden ÄrztInnen in Hildesheim.
Durch eine große Spende zum Jahresanfang gelingt es, einen Positivenurlaub in der Nähe von Oldenburg zu organisieren - als landesweites Positiventreffen.
Ein großes Highlight des Jahres sind die Benefizaktionstage "Maskeraden - Familien und Aids" vom Projekt Kinder und Aids in Niedersachsen. Zum Jahresende erhält die AIDS-Hilfe eine Spende in Höhe von 10.000 DM vom Stadttheater und der Volksbank in Hildesheim.

1994

1994 findet in Hannover der Kongress "10 Jahre Aids in Niedersachsen" statt, in dessen Vorbereitung auch die AIDS-Hilfe eingebunden ist. Des weiteren beteiligt sie sich beim Aufbau eines bundesweiten Frauennetzwerks.
Man beginnt ein Modell zu entwickeln, durch das die AIDS-HILFE zusammen mit ihren KooperationspartnerInnen die Versorgung von Aids-kranken Menschen optimieren kann.
Außerdem wird eine offene Stelle für Sozialarbeit mit dem Schwerpunkt "Schwule Aids-Prävention" geschaffen. Im Zuge dessen entsteht die Gruppe "SchLAGSahne" (Schwul-lesbische Arbeitsgruppe - allererste Sahne!), die u.a. die Angebote im Café SonderBar koordiniert und organisiert.

1993

1993 trauert die AIDS-Hilfe um Helfried Nogueira Pinto da Fonseca, den hauptamtlichen Geschäftsführer. Seit Jahren widmete er sein volles Engagement der Arbeit der AIDS-Hilfe, war sowohl im Stadtrat als auch im Vorstand der Niedersächsischen AIDS-Hilfe (NAH) tätig und prägte die schwul-lesbische Arbeit in Hildesheim entscheidend mit. Sein Tod hinterlässt eine große Lücke im Verein.

Doch das Leben geht weiter. Helfrieds Arbeit wird zunächst von Silke Eggers als kommissarische Geschäftsführerin übernommen. Größere Aktionen finden in diesem Jahr nicht statt. Zum Welt-Aids-Tag wird neben einer Aktion in der Fußgängerzone eine Fotoausstellung im Café SonderBar eröffnet und von einem Kulturprogramm begleitet

1992

In der Einumer Straße wird 1992 mit dem Café SonderBar ein Treffpunkt für Schwule und Lesben eröffnet, was die zielgruppenspezifische Prävention erleichtert. In diesem Jahr entsteht die erste Positiven-Selbsthilfegruppe; jetzt gibt es schon sechs Arbeitsgruppen.
Das Projekt "Kinder und Aids in Niedersachsen" wird mit einer halben Stelle in der AIDS-Hilfe installiert.

1991

Wegen der großen positiven Resonanz des Vorjahres findet das Niedersächsische Positiventreffen 1991 wieder in Hildesheim statt. Eine neue Arbeitsgruppe kommt zu den vier schon bestehenden Gruppen hinzu: die Angehörigen-Gruppe.
Die Hildesheimer AIDS-Hilfe veranstaltet in Kooperation mit der Aids-Beratungsstelle, dem Familienförderverein Moritzberg und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung die Aktionswoche "Phantasie sprengt Grenzen" unter dem Motto "Keine Angst vor Aids".
Die AIDS-Hilfe wächst, neue Stellen kommen hinzu, und die Räume im Gelben Stern werden langsam zu eng. Im Dezember zieht man daher in die Einumer Straße um.

1990

1990 ist im Gegensatz zum Vorjahr eher ein ruhiges Jahr. Das zweite landesweite Positiventreffen findet in Hildesheim statt. Des weiteren wird zusammen mit der Aids-Beratungsstelle eine Broschüre zum Thema "Frauen und Aids - spezielle Aspekte in Beratung und gynäkologischer Praxis" erarbeitet. Erfreulich ist in diesem Jahr auch die verstärkte Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Hildesheim (FH). In einem gemeinsamen Projekt können StudentInnen praktische Erfahrungen in Öffentlichkeitsarbeit und Telefonberatung sammeln. Mit ihnen zusammen ruft die AIDS-Hilfe die Zeitung "SIDA" ins Leben. Leider muss die Zeitung noch im selben Jahr aus personellen Gründen eingestellt werden.

Im Januar 1990 können AIDS-Hilfe und Aids-Beratung endlich einen Spritzenautomaten an einer Hauswand am Rosenhagen-Parkplatz anbringen.

1989

Ein Jahr voller Überraschungen:
Die Stadt Hildesheim erklärt sich bereit, die ABM-Stelle in eine "feste" Stelle umzuwandeln und die dafür jährlich anfallenden Kosten für einige Jahre zu übernehmen. Ein weiteres Highlight ist der Besuch von Bundestagspräsidentin Rita Süßmuth in den Räumen der AIDS-Hilfe. Ihr Besuch wirkt sich größtenteils positiv auf Ansehen und Akzeptanz der AIDS-Hilfe in der Hildesheimer Bevölkerung aus.
Aber leider wird der Klient Reiner S. auf einem Zeitungsfoto zusammen mit Rita Süßmuth erkannt und daraufhin in seinem Heimatdorf diskriminiert. So erhält er Hausverbot beim Bäcker und in der Dorfkneipe. Fensterscheiben in der Wohnung, die er zusammen mit seiner Mutter bewohnt, werden zertrümmert, jemand beschmiert die Hauswand mit Sprüchen, und Drohanrufe sind ab diesem Zeitpunkt an der Tagesordnung. Die große Aufklärungskampagne im Ort zeigt keine Wirkung; die schweigende Mehrheit hat Verständnis für die Täter, nicht für das Opfer. Dies belegt auch der nach Reiners Tod weitergeführte Dokumentarfilm "Mißtrau' der Idylle" vom ZDF.

Weitere schwarze Tage sind zu verzeichnen:
Ein HIV-Negativer gibt sich in mehreren deutschen Städten als HIV-Positiver aus, um so an Geld der AIDS-Hilfen zu kommen. Sein Betrug kommt bald ans Licht und reisst zunächst eine Wunde in das Vertrauen der AIDS-HILFE-MitarbeiterInnen zu ihren KlientInnen.
Unbekannte beschmieren die Hauswände der AIDS-Hilfe mit Hakenkreuzen und rechtsextremen Parolen. Die Polizei kann darin keine politische Motivation erkennen.
Erfreuliches gibt es am Ende des Jahres: Nach langen Diskussionen gelingt es endlich, einen Spritzenautomaten für die Stadt Hildesheim durchzusetzen. Hier hilft nicht zuletzt die öffentliche Unterstützung von Rita Süßmuth.

1988

Die Hildesheimer AIDS-Hilfe erfährt großen Anklang bei Behörden und Institutionen, was zu einer gesicherten finanziellen Unterstützung durch Stadt, Land und Kreis führt. Das Raumproblem hat sich bereits zu Beginn des Jahres gelöst: Am 1.Januar zieht die AIDS-Hilfe in den "Gelben Stern".
Zum 1.November finanziert das Arbeitsamt die erste ABM-Stelle. Durch das Engagement von 26 aktiven Mitgliedern entstehen vier Arbeitsgruppen mit den Schwerpunkten:

  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Jugendarbeit
  • Beratung und Betreuung
  • JVA/Drogenarbeit

1987

Am 09.04.1987 gründet sich auf Initiative des damals 19-jährigen David Bjaoui die Hildesheimer AIDS-Hilfe. Im November findet die Eintragung ins Vereinsregister statt. Zunächst ist man damit beschäftigt, eine Vereinsstruktur zu schaffen, um finanzielle Mittel beantragen zu können. Das ist notwendig für die Bezahlung von Büroräumen und Personal. Bis dahin fordert die Arbeit bei der AIDS-Hilfe von den aktiven Mitgliedern ein gehöriges Improvisationsgeschick. Dennoch beginnt man schon in diesem Jahr mit der Betreuungsarbeit und der Öffentlichkeitsarbeit.

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